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Skisportreise Canada

Champaign Powder in Kanada war das Ziel

Am 11.02.17 startete die 2te Nordamerika Skifreizeit des TV Grünenthals nach 2014. Mit einer Verspätung von ca. einer Stunde ging es mit der Air Canada für 22 Sauerländer nach Calgary. Nach 9,5 Stunden Flug und weiteren ca. 2 Stunden Busfahrt wurde das Ziel Banff erreicht. Von Banff aus steht das Skigebiet Big 3 in den kanadischen Rockey Mountains mit Mount Norquay, Lake Louise und Sunshine Village zur Verfügung.

Die Planung der Reise fing bereits im Frühjahr 2016 an. Der Turnverein konnte 22 Reisende an das Reiseland Plettenberg vermitteln, über welches die komplette Organisation und Buchung verlief. In 3 Vortreffen wurden alle Details und Informationen vorgestellt und die Vorfreude der Teilnehmer angeheizt.

Nach der Ankunft in Banff und dem Einzug in das Hotel Banff Aspen Lodge, wurden die Leihski in Empfang genommen und der Abend gemütlich mit Pizza und Getränken beendet.

Alle 3 Skigebiete können aus Banff nur per Skibus erreicht werden. Den ersten Skitag verbrachte die Gruppe in Sunshine Village. Mehr oder weniger gut ausgeschlafen und nach einem ausreichendem Frühstück im Hotel, fuhr die Gruppe in das ca. 30 Minuten entfernte Skigebiet. Das Skigebiet ist auf Grund der Höhe von ca. 2.200 m sehr schneesicher. Bei angenehmen, jedoch für diese Jahreszeit untypischen Temperaturen um den Gefrierpunkt wurde vormittags das Skigebiet gemeinsam erkundet. Nach der Mittagspause wurde in mehreren Gruppen gefahren und die ersten Steilhänge und Skirouten ausprobiert. Ein Drittel des Skigebietes war wegen Lawinengefahr und Wind geschlossen. Dennoch kamen alle Teilnehmer auf ihre Kosten.

Der zweite Skitag wurde in dem wohl bekannteste der 3 Skigebiete, Lake Louise, welches auch aus dem Weltcup Skizirkus bekannt ist, verbracht. Bei der ca. 45 minütigen Anreise konnte sich die Gruppe noch von der Reise und dem ersten Skitag erholen. Mit einer Höhe von ca. 2.800 m gab es hier unzählige Möglichkeiten. Back Bowls, Treeskiing, Freeriding, Buckelpisten und natürlich auch bestens präparierte Pisten standen zur Verfügung. Das größte und gleichzeitig anspruchsvollste der 3 Skigebiete begeisterte alle, und so war es auch nur selbstverständlich, dass die Gruppe erst nach Ende des Liftbetriebs mit dem Bus wieder Richtung Hotel aufbrach.

Am dritten Tag wurde bei blauem Himmel und Sonne Mount Norquay erkundet. Das kleine, aber dennoch sehr anspruchsvolle Skigebiet ist innerhalb von ca. 15 Minuten ab Banff per Bus zu erreichen. In einigen Back Bowls bzw. auf einigen Baumabfahrten, die den ganzen Tag über von der Sonne verschont blieben, wurden die Grünenthaler auf ihrer Suche nach dem ersten Powder erfolgreich. Mit einer Schneehöhe von bis zu 1m waren einige Abfahrten sehr anspruchsvoll und wurden von allen, die es probierten auch gemeistert. Auch kilometerlange Buckelpisten gehörten zu dem Repertoire von Mount Norquay.

Tag 4 fuhr die Gruppe wieder nach Sunshine Village. Leider spielte das Wetter an diesem Tag nicht zu 100% mit und das obere Viertel des Skigebietes lag komplett im Nebel. Dennoch kam der Spaß an diesem Tag auch nicht zu kurz und es wurde wieder alles ausprobiert, bzw. besonders das ausprobiert, was man in den Alpen nicht unbedingt findet, bzw. darf. Extreme Skirouten, Wälder oder Steilhänge, all das wurde von den Sauerländern bevorzugt per Ski erkundet.

Die letzten beiden Tage verbrachte die Reisegruppe wieder in Lake Louise. Am fünften Skitag startete die Gruppe bei +9 Grad in Banff und war überrascht, dass in Lake Louise leichte Minusgrade und Schneefall vorzufinden war. Während des kompletten Tages fielen ca. 30 cm Neuschnee und die Bedingungen verbesserten sich von Stunde zu Stunde. Die ausgeliehenen breiten Ski kamen bei dennoch guter Sicht nun richtig zum Einsatz. Auch dieser Tag wurde erst wieder nach Liftende beendet. Mit der Hoffnung auf noch mehr Schnee für Tag 6 fuhr die Gruppe wieder nach Banff zurück.

Tag 6, und gleichzeitig auch der letzte Skitag sollte das Highlight dieser Reise werden. Bei ca. -6 Grad, leicht bewölkt und viel Sonne kamen alle Teilnehmer nochmal auf ihre Kosten. Der Neuschnee vom Vortag und aus der Nacht hatte zur Ursache, dass einige Skirouten bzw. Back Bowls erst nachmittags, nachdem die Skipatrol Schneebretter gesprengt hatte, geöffnet wurden. So hatten die Grünenthaler das Glück in unberührte Schneefelder zu kommen und die ersten Lines in diese zu legen. Nach diesen nahezu perfekten Bedingungen hatte die Gruppe die ganze Woche gesucht bzw. während der ganzen Vorbereitung gehofft, dass diese nur vorzufinden waren. Der letzte Skitag wurde so lange ausgenutzt, dass ein Teil der Gruppe sogar erst mit dem letzten Skibus wieder nach Banff kam. Mit einem gemeinsamen Abendessen wurde der letzte Tag gemeinsam beendet.

In allen Skigebieten gab es so gut wie keine Wartezeiten an den Liften. Dementsprechend waren auch die Pisten sehr leer und teilweise nur durch die Sauerländer bevölkert.

Für die tägliche Entspannung standen der Reisegruppe eine Dampfsauna, eine Trockensauna sowie 2 beheizte Außenwhirlpools zur Verfügung, die oftmals für mehrere Stunden benutzt wurden. Das Abendessen wurde immer in Restaurants außerhalb des Hotels zu sich genommen. Es wurde 3 Mal als ganze Gruppe und alle andere Abende individuell gegessen.

Das Wetter brachte den Grünenthalern leider nicht den erhofften Champaign Powder. Leider kann man bei einer noch so detaillierter Planung nicht Herr über das Wetter werden. Auch Kanada kennt soetwas wie den Föhn, den Chinook:

Der Chinook ist ein warmer Fallwind an der Ostseite der Rocky Mountains im inneren Westen Nordamerikas. Hier treffen die Great Plains und die kanadische Prärie auf mehrere Gebirgszüge. Das meteorologische Geschehen des Chinook-Windes ähnelt dem Föhn in den Alpen. Die Rocky Mountains sind etwa gleich hoch wie die Alpen, doch ist der Chinook noch trockener und wärmer als der Föhn.

Fälschlicherweise wurde der Ursprung des Namens Chinook in Alberta und Montana mit Schnee-Esser (englisch snow-eater) übersetzt. Es handelt sich jedoch tatsächlich um den Namen des Volkes der Chinook, das in der nordwestlichen Region der USA entlang des unteren Columbia Rivers lebte. Ursprünglich wurde als Chinook der feuchte, warme Wind im Pazifischen Nordwesten bezeichnet, der vom Ozean in das Landesinnere bläst.

Ein starker Chinookwind kann eine dreißig Zentimeter dicke Schneedecke innerhalb eines Tages vollständig auflösen, wobei der Schnee nicht nur schmilzt, sondern im trockenen Wind teilweise auch verdampft.

Es wurde beobachtet, dass Chinookwinde oft innerhalb weniger Stunden oder Tage die winterliche Lufttemperaturen von -20 °C auf +10 °C bis +20 °C erhöht haben. Danach fiel die Lufttemperatur wieder auf das Ausgangsniveau. Der größte aufgezeichnete Temperaturwechsel innerhalb von 24 Stunden durch den Chinookwind wurde am 15. Januar 1972 in Loma (Montana) gemessen, wobei die Temperatur von -48 °C auf +9 °C stieg.

Bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary verursachte der Chinook über Nacht einen Temperaturanstieg von –30 °C auf +12 °C und Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h, so dass zahlreiche Veranstaltungen abgesagt werden mussten. (Quelle und weitere Infomationen auf Wikipedia).

Einige Grünenthaler wollten den besonderen Kick beim Heliskiing erleben. Leider war das Abenteuer mit dem Helikopter mit sehr großem Aufwand verbunden, da im Banff Natianolpark Heliskiing verboten ist. Das Heliski Abenteuer hätte einen langen Tag mit insgesamt 5 Autostunden zur Folge gehabt. Nach Gesprächen mit anderen Skifahrern, die dieses Aufwand auf sich genommen hatten, und dann noch auf Grund von Witterungen einen Abbruch des Abente

uer hatten, verzichteten die Interessenten auf den Helikopter.

Nach 6 unfallfreien Skitagen ging es für die Reisegruppe am 18.02. wieder Richtung Deutschland. Nach Ankunft am Sonntagmittag erfolgte die individuelle Heimreise.

Nach einer Woche Skiabenteuer, Spaß und großartigen Abfahrten kamen alle Teilnehmer zu der Erkenntnis, dass so eine Reise in 3 Jahren wieder angeboten werden sollte. Also, freuen wir uns dann auf 2020, um wieder in Nordamerika oder in einem anderen Land auf diesem Planeten die perfekten Abfahrten und Abenteuer zu suchen, und zu finden!

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